Die aktuellen Entwicklungen im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus stellen nicht nur die Medizin und die Politik vor gewaltige Herausforderungen, auch die Wirtschaft ist in starkem Maße betroffen. Die Corona-bedingte steigende Belastung der Wirtschaft stellt viele Selbstständige vor die Frage, welche Auswirkungen dies langfristig auf ihre Tätigkeit haben wird.
1. Der Schritt in die Selbstständigkeit war noch nie so einfach wie jetzt
Wenn du schon länger mit dem Gedanken gespielt hast sich selbstständig zu machen, dann mach es jetzt. Nie war die Nachfrage an Produkten und Dienstleistungen im Netz größer als heute. Durch den Lockdown liegen große Teile des Einzelhandels brach und Verbraucher kaufen und suchen noch verstärkter im Netz, als es vor dem Lockdown gewesen ist. Auch ist der Einstieg besonders einfach. Bereits 2019 haben die Krankenkassen ihre Beiträge für Freelancer stark reduziert. Somit steht dem Start in die Selbstständigkeit nach einer erfolgreichen Gewerbeanmeldung und der Eröffnung eines Firmenkontos nichts mehr im Wege.
2. Die Digitalisierung schreitet voran
Der digitale Wandel wurde von Corona bislang nicht sonderlich beeinträchtigt. Insgesamt stellt der die Digitalisierung und die daraus resultierende Industrie 4.0 eine enorme Chance für Selbstständige dar. Künstliche Intelligenz, Big Data, Content Marketing oder auch Business Intelligence erfordern einen hohen Bedarf an spezialisierten Freelancern. Um zukünftig am Markt zu bestehen, müssen Unternehmen verstärkt auf Innovationen setzen und genau in diesem Punkt spielen Freelancer eine entscheidende Rolle. Neue Technologien und Geschäftsmodelle bieten die Chance, sich schnell in einem Bereich zu spezialisieren und sich so einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
3. Freelancer können den Fachkräftemangel ausgleichen
Bereits vor Beginn der Corona-Maßnahmen sah es um die Wirtschaft nicht besonders rosig aus. Insbesondere im IT-Sektor herrscht noch immer eine enorme Nachfrage an entsprechenden Fachkräften. Diese Lücke kann durch Freelancer nicht nur mittelfristig, sondern nachhaltig geschlossen werden. Aufgrund der zunehmend flexibler werdenden Arbeitswelt sind Unternehmen nicht mehr unbedingt auf Inbound-Mitarbeiter angewiesen. Die Bereitschaft entsprechende Dienstleistungen an einen Freelancer auszulagern steigt dementsprechend. Unternehmen können mit Freelancern ohne lange Einarbeitungszeit und mit überschaubaren Fixkosten zusammenarbeiten. Insgesamt geht der Trend weltweit dahin, dass Freelancer zunehmend besser in Projekte eingebunden werden können.
4. Freelancer sind flexibel, innovativ und suchen stetig nach neuen Herausforderungen
Freelancer gelten im Gegensatz zu normalen Arbeitnehmern häufig als besonders kreativ. Aufgrund ihrer Arbeit an den unterschiedlichsten Projekten können sie vielfältige Erfahrungen sammeln und sind in der Lage auch mal „out-of-the-box“ zu denken, um effiziente Lösungsstrategien zu finden. Bislang stellt das Jahr 2020 tatsächlich vieles bisher geltende auf den Kopf und erfordert also kreative Lösungen und Konzepte. Unternehmen werden diese Stärken von Freelancern nutzen und sie verstärkt in Projekte mit einbeziehen. Ein weiterer Grund dafür ist, dass sich Unternehmen bewusst sind, dass Freelancer bestrebt sind ihren Marktwert zu halten. Dies wird nur durch regelmäßige Fortbildungen und einem auffrischen der eigenen Kenntnisse möglich. Zudem sind Selbstständige in der Regel auf dem neusten Stand, was die Entwicklungen in ihrem spezifischen Bereich betrifft.
5. Der Bedarf bleibt hoch
Der digitale Wandel wird die Märkte auch nach der Corona-Krise nicht beruhigen. Stattdessen wird es sowohl für Unternehmen, als auch für Freelancer immer wichtiger, zeitgemäße, passgenaue Lösungen für bestehende oder sich entwickelnde Probleme zu finden. Flexibilität, Fachwissen und Erfahrung sind die zentralen Stärken von Freelancern, die sie so unabdingbar machen. Auch wird der Anreiz, aus einem starren, fremdbestimmten Arbeitsverhältnis in die Selbstständigkeit auszubrechen für viele immer verlockender. Man kann davon ausgehen, dass die Zahl an Freelancern auch in diesem Jahr steigen wird.
Man soll den Tag bekanntlich nicht vor dem Abend loben, und noch ist das Jahr nicht vorbei. Wie du aber siehst, stehen die Chancen für Selbstständige derzeit gar nicht schlecht und es sprechen durchaus Gründe dafür, dass 2020 ein gutes Jahr für Freelancer werden kann.